Summ, summ, summ: KBO übernimmt Patenschaft für große Blühfläche in Radeburg
Duftende Erdbeeren, ein knackiger Apfel oder eine saftige Gurke: Weil eine Biene auf ihrer Nahrungssuche Pollen von Blüte zu Blüte weiterträgt, ist sie Bestäuberin Nummer eins aller landwirtschaftlichen Nutzpflanzen. Zudem tragen Bienen und andere Blütenbestäuber wesentlich zum Erhalt der Artenvielfalt bei – schließlich sorgen sie für die Verbreitung hunderttausender Pflanzen, auf die wiederum unzählige Tierarten als Nahrungsgrundlage angewiesen sind.
Doch die Bienenpopulation schrumpft: So gibt es in Europa mittlerweile rund zehn Prozent weniger Bienen als noch vor einigen Jahren; mehr als die Hälfte der in Deutschland vorkommenden Wildbienen-Arten sind gefährdet oder bereits ausgestorben. Die Gründe sind vielfältig: So spielen Krankheitserreger oder auch die industrielle Landwirtschaft mit ihren Pestizideinsätzen und Monokulturen. Um gegen das Bienensterben anzukämpfen, setzen sich immer mehr Institutionen und Privatleute für die Bienen ein. Die KBO hat in diesem Jahr die Patenschaft für eine große Blühfläche in der Gemeinde Radeburg übernommen. Diese beinhaltet verschiedene Kleearten, Kräuter und Blumen und bietet den Bienen einen möglichst langanhaltenden Lebensraum und Nahrung für Bienen.
„Als KBO legen wir großen Wert auf Umwelt- und Naturschutz. Deshalb arbeiten wir in vielen Projekten mit dem Naturschutz eng zusammen und übernehmen auch in Radeburg gerne die Patenschaft für die große Blühfläche“, so der Geschäftsführer der KBO, Thomas Gruschka.
Die Blühfläche befindet sich an einem Wanderweg an der Moritzburger Kleinkuppenlandschaft.
Rohstoffgewinnung und biologische Vielfalt
Wie lässt sich die biologische Vielfalt im Kieswerk der KBO weiter ausbauen? Dieser Frage ging der Diplombiologe Oliver Fox nach. Der Referent für Umwelt und Biodiversität vom Unternehmerverband Mineralische Baustoffe (UVMB) e.V. untersuchte 2019/2020 die Gegebenheiten vor Ort und entwickelte daraus Ideen und konkrete Vorschläge, die zur Förderung der vorhanden Biologischen Vielfalt beitragen.
Oliver Fox schlug dabei aktive Maßnahmen vor (z.B. für Amphibien), die neu umgesetzt werden können, Maßnahmen, die in der Rohstoffgewinnungspraxis bereits Berücksichtigung finden (Uferschwalben) oder bei der weiteren Umsetzung des Rekultivierungsplanes Beachtung finden sollten (Biotopverbund und Wanderkorridore). Bereits im Frühjahr 2020 startete im Kieswerk der KBO die gemeinsame praktische Umsetzung, zahlreiche Projekte konnten realisiert, bestehende Maßnahmen ausgebaut werden.
Der Abschlussbericht von Oliver Fox gibt ein positives Ergebnis: „Wie die in und an den neu angelegten Gewässern gefundenen Arten beweisen, haben die Ideen bereits in diesem Jahr besser funktioniert, als man sich das wünschen kann“. So finden Knoblauchkröte und Wechselkröte neue Laichgewässer vor, die Ringelnatter hat ein erweitertes Jagdrevier und der Flussregenpfeifer brütet auf der Rohbodenfläche direkt dazwischen. In 2021 soll der Wall, der die Artenschutzfläche zum nördlichen Weg abtrennt, als Zauneidechsenhabitat optimiert werden. Ist dieser einmal begrünt, wird er auch diverse Insektenarten anziehen. Das Konzept, die Fläche für möglichst viele Arten zu entwickeln, wird mit diesem „Zauneidechsen-/Insektenwall“ fortgeführt und ergänzt.
Den gesamten Bericht finden Sie hier
Mineralische Rohstoffe – der Faktencheck
Rohstoffgewinnung und Naturschutz schließen sich gegenseitig aus? Der Sand wird knapp? Um diese und andere Fragen geht es beim Faktencheck. Sehen Sie selbst:
- YouTube-Video 1 - Rohstoffgewinnung und Naturschutz
- YouTube-Video 2 - Sandknappheit
- YouTube-Video 3 - Flächenverbrauch
- YouTube-Video 4 - Persönlicher Bedarf